Apfelwein
Den Apfelwein, wenn auch nicht den
hessischen, kannten bereits die Griechen und die Römer. Die Germanen
allerdings bevorzugten eher Met, den Honigwein.
Überall dort, wo aufgrund des Klimas oder des Bodens
die Traubenherstellung schwierig war, hat der Obstwein Tradition.
Häufig wird er als Cidre, süsser Apfelwein mit einem höheren
Alkoholgehalt, bezeichnet.
In Hessen entsteht der Apfelwein nach traditioneller
Herstellung ohne Zugabe von Zucker und mit vollständiger Gärung.
Der
hessische Apfelwein hat deshalb nur ca. 5,5 % Alkohol und enthält
damit im Gegensatz zu Wein aus Weintrauben, der einen Alkoholgehalt
von 9 % bis 14 % hat, erheblich weniger Alkohol. Im Gegensatz zum
französischen Cidre perlt der hessische Apfelwein nur wenig.
Außerdem
enthält der Apfelwein nur wenige Kalorieren. Er gilt daher auch
als diätisches Getränk. Zusätzlich sagt man dem Apfelwein
eine gefäßerweiternde Wirkung, eine Durchblutungsförderung
und eine verdauungsregulierende Wirkung nach.
Apfelwein
kann wie andere Weine auch durch Zugabe von chemischen Mitteln haltbar
gemacht werden. Traditionell geschieht das aber mit einem sehr geringen
Prozentsatz saurer Früchte, die den Apfelwein klar und haltbar machen.
Eine der traditionellen Früchte hierfür ist der Speierling, der kein
Apfel, sondern eine Frucht aus der Familie der Eberesche ist.
Der
Apfelwein wird häufig, besonders wenn er "gespritzt" wird,
als reines Erfrischungsgetränk gesehen. Er ist aber ganz im Gegenteil
ein echter Fruchtwein, der - richtig gekeltert - ein reines Naturprodukt
ist. Richtig gekeltert schmeckt Apfelwein zwar nach Säure, aber nicht
stärker bitter, als jeder andere Wein auch.